Was ist Orthomolekulare Medizin ?

Die orthomolekulare Medizin (grie. „ortho“ für „richtig“ und „molekular“ für kl. Teilchen) dient der Erhaltung der Gesundheit und der Behandlung von Krankheiten durch die Veränderung der Konzentrationen von Substanzen im Organismus, die normalerweise im Organismus vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind. 

Orthomolekulare Medizin bildet damit die Grundlage für den gezielten Einsatz von Mikronährstoffen zur Vorbeugung von ernährungsbedingten und chronisch-degenerativen Erkrankungen bei Mensch und Tier.

Zu diesen orthomolekularen Substanzen zählen v.a. essentielle und nichtessentielle Nährstoffe wie Vitamine, Vitaminoide, Mineralstoffe, Spurenelemente, Fettsäuren und Aminosäuren. Darüber hinaus werden heute im weiteren Sinn auch bestimmte Nahrungsinhaltsstoffe, die gesundheitsfördernde oder phamakologische Wirkungen im Organismus entfalten, zur Orthomolekularmedizin gerechnet. Hierzu zählt v.a. die große Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe ( z.B. Phytoöstrogene, Flavonoide, Carotinoide), aber auch Pre- und Probiotika sowie bestimmte Ballaststoffe. Ferner gehören therapeutisch relevante körpereigene Substanzen ohne Nährstoffcharakter zur Orthomolekularmedizin ( z.B. Enzyme, Nukleinsäuren u.a.)

Orthomolekulare Medizin versucht, Ungleichgewichte im Nährstoffhaushalt durch eine Supplementierung auszugleichen. Sie kann eine gesunde und artgerechte Ernährung allerdings nicht ersetzen.

Stoffwechselaktive Substanzen bzw. Nährstoffe wirken synergistisch. Die Orthomolekulare Medizin berücksichtigt dieses komplexe Zusammenspiel und nutzt durch Anwendung sinnvoller Kombinationen orthomolekularer Verbindungen deren komplementäre Wirkungen und Interaktionen. Die angewandten Dosierungen richten sich nach dem jeweiligen Anwendungsbereich und den Grundsätzen der biochemischen Individualität. Orthomolekulare Medizin beinhaltet damit nicht in erster Linie die Anwendung von Megadosierungen. Diese können aber im therapeutischen Bereich bei bestimmten Indikationen eine Rolle spielen.

Orthomolekulare Substanzen besitzen im Vergleich zu synthetischen Pharmaka bis auf einige Ausnahmen eine große therapeutische Breite, d.h. eine äußerst geringe Toxizität und keine bis geringe Nebenwirkungen. Bei der Orthomolekularen Medizin handelt es sich wahrhaft um eine sanfte Medizin, denn sie hat bei vernünftiger aber wirksamer Dosis keine Nebenwirkungen und bewirkt eine echte Heilung. Sie wirkt ausschließlich über die Verstärkung der körpereigenen Heilungsmechanismen. Was der Körper normalerweise vermag, nämlich Krankheitserreger abzuwehren, Verletzungen zu reparieren, Gifte zu eliminieren, Organfunktionen zu regenerieren: kurz all das, was unsere Tiere trotz aller Angriffe auf ihre Gesundheit am Leben erhält, all diese Selbsterhaltungskräfte werden durch die passenden orthomolekularen Mikronährstoffe optimiert.

Die moderne Orthomolekulare Medizin beruht auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Pharmakologie, Ernährungswissenschaften, Biochemie, Physiologie, Immunologie (Immunonutrition). Sie ist gleichermaßen Bestandteil der Schulmedizin und der Naturheilkunde. Ihre Anwendung erfolgt, je nachdem auf welchen Bereich sie sich erstreckt allein oder komplementär zu anderen schulmedizinischen und naturheilkundlichen Maßnahmen. 

Orthomolekulare Medizin wird mit großer Sicherheit ein wichtiger Bestandteil der Medizin der Zukunft sein. Sie leidet verständlicherweise am Desinteresse der Pharmaindustrie, weil mit orthomolekularen Therapeutika nicht viel Geld zu verdienen ist. Der Grund ist: Man kann Naturstoffe nicht patentieren lassen und somit kein Monopol für ihre Produktion und Anwendung erwerben. Die Pharmaindustrie aber ist diejenige, die durch Forschungsgelder und massive Werbung den größten Einfluß darauf hat, welche Therapeutika verwendet werden.

Aber was hat diese Therapieform jetzt mit der Traditionellen Chinesischen Medizin zu tun?

Die Antwort ist einfach und doch kompliziert. Um einfach zu antworten, kann man sagen, dass sie nichts mit der TCM zu tun hat. Andererseits dient auch sie, wie die TCM, der Herstellung des Gleichgewichts im Körper.

Die TCM ist eine sehr alte Medizinform, welche in Laufe der Jahrhunderte natürlich an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst wurde. Jedoch haben sich in den letzten Jahrzehnten die Haltungs- und Fütterungsbedingungen unserer Tiere so trastisch verändert, dass die TCM alleine nicht mehr ausreichend ist, um gewisse Patholigien zu behandeln.

Als gewissenhaft arbeitender Therapeut kann man sich heute nicht mehr nur auf eine Therapieform beschränken, sondern muss sich diesen Gegebenheiten anpassen. Heutzutage entstehen durch eben diese geänderten Haltungs- und Ernährungsformen allzu oft latente Mangelerscheinungen, die sich im Laufe der Zeit zu chronischen Krankheiten entwickeln können.

Diese werden von der Schulmedizin in der Regel sympthomatisch behandelt und der wahre Grund erst gar nicht hinterfragt bzw. gesucht. Auch bei schulmedizinischen Behandlungen stellen sich natürlich meist Besserungen ein, die jedoch in der Regel nicht von langer Dauer sind. Dann wird wieder behandelt und irgendwann wird der Patient als austherapiert (als austherapiert gilt ein Patient, wenn die kurativen Behandlungsmöglichkeiten seiner Erkrankung erschöpft sind und keine weiteren Therapieoptionen mehr bestehen, die zu einer Heilung oder erheblichen Besserung des Gesundheitszustandes führen könnten) bezeichnet und die die Krankheit als ideopathisch (Organische Krankheit mit unbekannter Ursache) bezeichnet.

Nun kann man solche Mangelzustände im Bereich der Vitalstoffe, der Name Vitalstoffe sagt schon alles, nicht mit einer Nadel oder Phytotherapie beheben. Sie müssen durch Blut-, Urin- oder Haaranalysen bestimmt werden und dann systematisch behoben werden.

Meist stellt sich relativ rasch eine wesentliche Besserung des Allgemeinzustandes des Patienten ein und er wird auch wieder "empfänglich" für andere Heilmethoden, wie z.B. die Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin

 

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