Bei meinen Hunde- und auch Katzenpatienten muss ich leider immer wieder feststellen, dass viele Krankheiten auf eine falsche, nicht artgerechte Ernährung zurückzuführen sind. Dies trifft bei sicherlich 80% der mir vorgestellten Tieren zu.

Vielen Hunde- und Katzenhaltern ist es nicht bewusst, was sie Ihrem Tier eigentlich füttern und was für Bedürfnisse ihre Fellnasen haben. Die Werbung und leider oftmals auch die falsche Beratung durch den Tierarzt tun dabei ihr Übriges.

In Zahlen gesprochen: Einer Untersuchung zufolge, lag das Lebenserwartung eines Hundes im Durchschnitt in den 60er-Jahren bei 15 Jahren. Heute liegt sie nur noch bei 7 Jahren!

Die Ernährung ist wahrscheinlich das wichtigste Standbein einer guten Gesundheit. Leider haben die meisten Hundebesitzer die Verantwortung für die Ernährung ihres Hundes an die Tierfutterhersteller abgegeben. Es ist bequemer und einfacher, einen Sack Futter zu kaufen und den Angaben des Herstellers zu glauben, als sich eingehend mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen.

 

 

Das Ergebnis der Fütterung mit dieser auf Getreide basierenden Nahrung wird immer deutlicher durch den enormen Zuwachs an Krankheiten in unserer Hundepopulation. Krebs, Allergien, Pankreatitis, Pankreasinsuffizienz, Hautprobleme, Nieren- und Lebererkrankungen, Immunschwäche, Fruchtbarkeits- und Wachstumsstörungen treten immer häufiger auf und lassen sich nicht einfach mit „Überzüchtung“ erklären.

 

Ein Organismus braucht mindestens 10.000 Jahre, um sich auf eine totale Ernährungsveränderung umzustellen. Um sich auf Fertigfutter umzustellen, hatte der Hund etwa 60 Jahre. In diesen 60 Jahren hat sich der allgemeine Gesundheitszustand unserer Hunde drastisch verschlechtert.

 

Das hängt UNBEDINGT mit der schlechten Ernährung zusammen.

Die Urahnen unserer Hunde kannten weder Dosen- noch Trockenfutter - als Carnivoren bestand die Hauptmahlzeit aus Knochen, Fleisch und Innereien von kleinen bis mittelgroßen Beutetieren. Die Katze zum Beispiel als ehemaliges Wüstentier, nimmt den Großteil ihres täglichen Bedarfs an Flüssigkeit über die Nahrung auf. So frisst eine Katze in der freien Wildbahn 6 bis 8 Mäuse am Tag. Die Katze trinkt naturgemäß eher wenig Wasser. Dies hat sich auch in den Jahrtausenden der Entwicklung nicht geändert.

Die meisten Katzenbesitzer füttern jedoch Trockenfutter. Daraus resultieren oftmals Nierenprobleme, welche dann wieder mit einen speziellen Trockenfutter behandelt werden sollen. Wo bleibt die Logik ?

Die Futtermittelindustrie hat allerdings den Hund und die Katze als liebsten Freund des Menschen sehr wohl als schier unerschöpfliche Einnahmequelle entdeckt, denn es gilt dem vierbeinigen Liebling ein gutes, gesundes und wohlschmeckendes Futter zu präsentieren. Erst die Futtermittelindustrie, heute ein milliardenschweres Geschäft, hat uns gelehrt, dass unser bester Freund nicht mehr herkömmlich ernährt werden sollte, sondern es gibt Welpenfutter, Juniorfutter, Junghundfutter, Adult-/Erwachsenenfutter, Diätfutter, Seniorfutter, Futter für kleine, große, dünne, dicke, hellfellige, sportliche, träge, gelockte und weiß Gott was für Hunde und Katzen.

Unzählige Sorten in vielfältigen Geschmacksrichtungen, mannigfaltigen Formen und Farben locken in bunten, teils unglaublich ansprechenden Verpackungen mit den Versprechen für ein langes, gesundes Leben ohne Zahnbelag und ewig frischem Atem. Die Hersteller überbieten sich in den gesundesten Zusätzen und die wenigsten Verbraucher realisieren die eigentlichen Inhaltsstoffe, die im Gegensatz zur bunten, ansprechenden Beschreibung, meist in schier unverständlichen Fachbegriffen klein auf der Rückseite aufgeführt stehen. Groß auf den Packungen steht immer öfter zu lesen "ohne Konservierungsstoffe, Zucker, Farbstoffe" - impliziert diese Umschreibung doch für den Verbraucher ein gesundes und natürliches Futter.

Wenn Sie Ihren Hund oder Hire Katze möglichst naturnah und gesund, ohne schädliche Zusätze ernähren möchten, rate ich Ihnen an zu barfen (B.A.R.F. = Bones and raw food oder auch Biologisch, Artgerechtes Rohes Futter)

Nicht nur Tierarzt Dr. Ian Billinghurst ("Give your Dog a Bone", "Grow your pups with bones") rät in seinen Büchern die artgerechteste aller Ernährungsformen für den Hund an - Fleisch, Gemüse und Knochen. 

Immer mehr Hundebesitzer, Tierärzte, verantwortungsvolle Züchter kommen weg vom Fertigfutter zur natürlichen Ernährung mit Rohfutter. Der Grundgedanke ist die Simulation eines Beutetieres - alles ist roh, das Gemüse (hauptsächlich Salat, zweitrangiger Wurzelgemüse wie Möhren, auch Gurken, Zucchini etc.) wird püriert, das Fleisch wird ebenfalls roh gefüttert (alles außer Schwein), Öl und manchmal auch Kräuter zugesetzt und fertig.

Im Fernsehen wurde ein redaktioneller Beitrag über das Barfen gesendet. Endlich einmal ein sehr positiver Film, der es Wert ist ihn auch weiter zu empfehlen.

Lieder hat auch die Industrie das Barfen für sich entdeckt und gemarkt, dass man damit Geld verdienen kann. Wie kann man einen Tierhalter am Besten an sich binden? Ganz einfach, ich mache es so kompliziert, wie möglich, damit er erst gar nicht auf die Idee kommt, sich ohne "Unterstützung" an das Barfen ranzuwagen.

Nun hatten die Wölfe in den Wäldern und die Katzen in den Wüsten ihren persönlichen Ernährungsberater? Ich denke nicht....

Für die Bemessung der richtigen Futtermenge gibt es eine einfache Faustregel:

2% des Körpergewichtes / Tag ist die richtige Futtermenge (diese sollte idealerweise aus 60% Fleisch und 40% Gemüse, Obst etc. bestehen)

Bei einem Hund mit 20 kg Körpergewicht wären das im Normalfall 400 gr Nahrung. Das hört sich wenig an, ist jedoch durch die wesentlich besser Verwertung der Nahrung ausreichend.

Dieser Wert kann variieren je nach Akitivität, Jahreszeit, Ernährungszustand und Gesundheit des Tieres. Er sollte demnach nur als grober Richtwert angesehen werden. Auszugehen ist jedoch vom "Idealgewicht", d.h. beim übergewichtigen Hund nicht vom tatsächlichen Gewicht.

Umstellung auf Barf

Am Anfang einer Umstellung auf die Ernährung mit rohem Fleisch kann es im Einzelfall zu leichten Durchfällen kommen. Der Grund hierfür liegt in der Umstellung von steriler – also keimfreier Nahrung – zu natürlicher Ernährung mit den entsprechenden wertvollen Bakterien. Diese Bakterien sind enorm wichtig für das Verdauungssystem und somit auch für das Immunsystem.

Seien Sie dennoch besonders achtsam: Bei Durchfall müssen Sie klar zwischen wässrigem und weichem Stuhlgang unterscheiden. Ist der Stuhlgang nur weich, normalisiert sich dies nach wenigen Tagen. Bei stark wässrigem und länger anhaltendem Durchfall kann es sich auch um eine Erkrankung handeln. Dies sollte dann von kompetenter Stelle untersucht werden.

Bei älteren Hunden sollten Sie die Umstellung etwas langsamer angehen. Mischen Sie das bisherige Futter ein bis zwei Wochen lang mit in das Fleisch.

Geben Sie erst einen größeren Anteil des bisherigen Futters. Im Laufe der Tage reduzieren Sie diesen Anteil nach und nach und erhöhen dafür die Fleischportion. Je nach Alter und Empfindlichkeit kann es auch empfehlenswert sein, in den ersten Tagen mehrere kleinere Mahlzeiten zu füttern.

Kosten

"Ist die Fütterung mit Rohfleisch nicht viel teurer" - das bekomme ich oft zu hören.

Hierzu eine kleine Gegenüberstellung, welche ich bei der Fa. Tackenberg auf deren Website gefunden habe und die ich so nur aus eigener Erfahrung unterschreiben kann:

Preisvergleich
mit TACKENBERG

In unserem Preisvergleich möchten wir Ihnen
aufzeigen, dass die Fütterung mit industriellem
Dosen- und Trockenfutter keineswegs günstiger
ist als die natürliche Ernährung mit unserem
qualitativ hochwertigen, rohem Fleisch.

Im Gegenteil: Industrieprodukte sind meist
teurer und werden dem Bedarf Ihres Lieblings
an gesunder Nahrung nicht immer gerecht.

 

TACKENBERG Nahrung

Wie viel kostet die natürliche Ernährung
am Beispiel eines erwachsenen und gesunden
Boxers mit einem Gewicht von 30 kg?

500 g grüner Pansen 1,20 EUR  
120 g Leichte Flocken 0,30 EUR  
 
Gesamt 1,50 EUR am Tag
  45,60 EUR im Monat
  547,20 EUR im Jahr

Industriefutter

Im Vergleich dazu eine Dose „Pedigree, saftiges Geschnetzeltes“,

820 g Dose, gesehen am 14.02.2011 im Einzelhandel.

Empfohlene Menge 1.640 g
 
 
3,10 EUR am Tag
94,24 EUR im Monat
1.130,88 EUR im Jahr

Den Unterschied können Sie sich selbst errechnen...und damit sich und ihrer Fellnase noch viel Gutes tun!

Wo kaufen?

Getestet habe ich selbst 2 Versender für Rohfutter und möchte diese hier empfehlen:

Fa. Tackenberg (www.tackenberg.de)

Fa. Forstfutter-Perleberg (www.frostfutter-perleberg.de)

 

Quellen:

 

 

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